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Wildnis in ihrer Entstehung erleben

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Was macht einen Nationalpark aus und welche Ziele verfolgt er?

Nationalparke schützen die heimische Natur - so wie sie natürlicherweise wäre und wie sie sich ohne menschlichen Eingriff entwickelt. Das Motto „Natur Natur sein lassen“, das in allen Nationalparken gilt, bringt diesen Grundsatz auf den Punkt.

  • In einem Nationalpark steht der Schutz natürlich stattfindender Prozesse (Prozessschutz) auf großer Fläche im Vordergrund. Das bedeutet, dass sich die Natur wieder frei entwickeln darf - ihren ureigenen Gesetzen folgend und möglichst weitgehend ohne menschliche Eingriffe.

  • Dieser Wildnisgedanke, verbunden mit der Großflächigkeit, unterscheidet einen Nationalpark von vielen anderen Schutzgebietskategorien.

Nationalparke übernehmen eine entscheidende Aufgabe beim Schutz von Tieren, Pflanzen und deren Lebensräumen: Sie bieten überlebenswichtige Rückzugsräume für bedrohte Arten. Vom Prozessschutz profitieren Ökosysteme und Artenvielfalt!

Das alleine macht aus einem Schutzgebiet noch keinen Nationalpark: Idee und Zweck eines Nationalparks ist neben dem Prozessschutz auch, Besucherinnen und Besuchern das Erleben dieser einzigartigen Natur zu ermöglichen. Dazu dienen die vielfältigen Angebote der Nationalparkverwaltung, die unter Einhaltung des Naturschutzzweckes besondere Erfahrungen in einer sich frei entwickelnden Natur bieten. Auch Umweltbildung und Forschung sind Ziele des Nationalparks – jedoch nur, sofern sie die freie Entwicklung der Naturvorgänge nicht gefährden.

 

Der Nationalpark Eifel - ein Entwicklungs-Nationalpark

Im Januar 2004 wurde der Nationalpark Eifel mit 110 Quadratkilometern Fläche als erster (und bisher einziger) Nationalpark in Nordrhein-Westfalen gegründet. Deutschlandweit gibt es derzeit 16 Nationalparks. Das Großschutzgebiet in der Nordeifel stellt die bodensauren, nährstoffarmen Laubmischwälder unter Schutz. Neben den Waldgebieten sind auch die zahlreichen Quellgebiete und Bachtäler sowie Felskomplexe ökologisch wertvolle und empfindliche Bereiche. Auf der Dreiborner Hochfläche mitten im Nationalpark Eifel ist das verwildernde Offenland von besonderer Schönheit.

  • Weil die Natur aufgrund menschlicher Nutzung nicht mehr in ihrem ursprünglichen Zustand ist, ist der Nationalpark Eifel aktuell noch ein sogenannter Entwicklungs-Nationalpark. Das heißt, dass die Natur in den ersten 30 Jahren nach der Gründung – also bis 2034 – noch darin unterstützt werden darf, sich zu ihrem natürlichen Gleichgewicht zu entwickeln.

  • Um die internationalen Kriterien eines Nationalparks zu erfüllen, muss spätestens 30 Jahre nach der Gründung auf mindestens 75 Prozent der Fläche Prozessschutz gelten. Dieses Ziel wird im Nationalpark Eifel längerfristig voraussichtlich übertroffen, so dass Management nur noch auf etwa 13 Prozent der Fläche nötig sein wird.

Schon heute finden sich im Nationalpark Eifel eine Vielfalt geschützter Tier- und Pflanzenarten. Wildkatze, Mittelspecht, Rothirsch, Eisvogel, Schwarzstorch, Mauereidechse und verschiedene seltene Fledermausarten fühlen sich hier wohl. Eine Besonderheit ist auch die Gelbe Wildnarzisse, die neben der Eifel in Deutschland nur noch im Hunsrück ein größeres natürliches Vorkommen hat.

Wir laden Sie ein, die wilde Schönheit des Nationalparks Eifel zu erleben – geführt oder auf eigene Faust. Informieren Sie sich in unserer Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ im Nationalpark-Zentrum Eifel, gehen Sie mit Rangern auf Tour oder wandern Sie auf dem Wildnis-Trail vier Tage lang auf eigene Faust durch den gesamten Nationalpark Eifel!

Noch ein Hinweis zu Ihrer Orientierung: An einigen Stellen dieser Internetseite ist von Nationalpark-Bezirken die Rede - zum besseren Verständnis können Sie hier eine Karte der Nationalpark-Bezirke herunterladen.

Teil einer große Familie an Schutzgebieten

Unter der Dachmarke „Nationale Naturlandschaften" sind Nationalparks, Biosphärenreservate, Wildnisgebiete und Naturparks aus Deutschland vereint. Weit mehr als 100 Schutzgebiete stehen für den Erhalt besonders schützenswerter Landschaften und damit für einen Teil unseres natürlichen und kulturellen Erbes.

Träger der Dachmarke „Nationale Naturlandschaften" ist die Dachorganisation der Nationalparks, Naturparks, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete, EUROPARC Deutschland e. V.


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