Nadelwald: Weniger Licht und andere Böden
In Nadelwäldern herrschen wesentlich andere Lebensbedingungen als in Laubwäldern. So ist der Boden im Vergleich zu Laubwaldböden meist saurer und die Humusschicht, bestehend aus Nadelstreu, ist mächtiger. Der Lichteinfall ist aufgrund der ganzjährig benadelten Bäume gering, so dass nur noch wenige am Boden wachsende Pflanzen lückenhaft vorkommen. Typische Pflanzenarten sind die Drahtschmiele (Deschampsia flexuosa), stellenweise der Sauerklee (Oxalis acetosella) sowie Farne wie der Frauenfarn (Athyrium filix-femima) und der Dornfarn (Dryopteris carthusiana).
Zusätzlich wachsen im Nadelwald verschiedene Moose wie das Zypressen- Schlafmoos (Hypnum cupressiforme), welches früher von der ärmeren Bevölkerung als Schlafunterlage genutzt wurde, oder das Schwanenhals-Sternmoos (Mnium hornum). Diese Pflanzen sind Überreste der ursprünglich unter den Laubbäumen wachsenden vielfältigeren Bodenvegetation. Werden ältere Fichtenbestände beispielsweise durch Kahlschlag lichter, können sich kleinflächig Hochstaudenpflanzen wie der Rote Fingerhut (Digitalis purpurea) ansiedeln.
In älteren Kiefernbeständen sind die Lebensverhältnisse für Pflanzen etwas günstiger als in anderen Nadelwäldern. Durch das weniger dichte Kronendach können auf dem Boden Gräser, wie die bereits genannte Drahtschmiele, und Zwergsträucher wie die Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) oder die Besenheide (Calluna vulgaris) wachsen.