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Ein Lebensraum für Spezialisten

Auch wenn im Nationalpark Eifel Moore und feuchte Heideflächen mit der Glockenheide (Erica tetralix) nur in geringem Umfang vorhanden sind, kann man dennoch einige für diese Lebensräume typische Tiere beobachten.

Ein typischer Bewohner der nassen Moospolster ist auch die Gerandete Jagdspinne (Dolomedes fimbriatus). Sie fängt ihre Beute nicht passiv mit kunstvoll gesponnenen Netzen, sondern lauert gut getarnt durch ihren braun gefärbten Körper im Verborgenen, schleicht sich an und überwältigt Kleininsekten im Laufen. Diese Jagdspinne kann sich auf der Wasseroberfläche unter Ausnutzen der Oberflächenspannung des Wassers bewegen, ohne unterzugehen. Größere Exemplare sind aber auch in der Lage, bei Gefahr oder zum Jagen unterzutauchen. Demgegenüber hängt die Vierfleck-Kreuzspinne (Araneus quadratus) große Radnetze zwischen den Halmen von Binsen (Juncus), Pfeifengras (Molinia caerulea) und Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre) auf.

Als charakteristische Schmetterlinge der Moore und Erica-Heiden gelten der Hochmoor- oder Nördliche Perlmutterfalter (Boloria aquilonaris) und sein Verwandter, der Braunfleckige Perlmutterfalter (Boloria selene). Während die Raupen des Hochmoor-Perlmutterfalters nur die Moosbeere (Oxycoccus palustris) als Futterpflanze nutzen, sind es beim Braunfleckigen Perlmutterfalter die Veilchen, hier in den Mooren v. a. das Sumpf-Veilchen (Viola palustris). Alle genannten Schmetterlingsarten sind in Nordrhein-Westfalen wie ihr Lebensraum hochgradig gefährdet.

Schließlich werden die Bereiche stehenden Wassers von Amphibien wie z. B. dem Grasfrosch (Rana temporaria) und der Erdkröte (Bufo bufo) als Laichgewässer genutzt. Ist das Wasser allerdings moortypisch stark versauert, ist die Fortpflanzungsrate gering, da der Laich abstirbt und verpilzt.Hierzu gehören besonders verschiedene charakteristische Libellen der Moorstandorte wie die Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea), die Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae) und die Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia). Während die Torfmosaikjungfer auch in nährstoffreicheren Gewässerstandorten auftreten kann, sind die Schwarze Heidelibelle und die Moosjungfer eng an torfmoosreiche Moore gebunden. Ein von ihnen genutzter Vorteil ist die Tatsache, dass sich im Frühjahr das dunkle, durch Humussäuren braun gefärbte Moorwasser, stärker aufheizt und in diesen hohen Wassertemperaturen die Larvenentwicklung rascher ablaufen kann. Wie alle Libellen verbringen sie nämlich die längste Zeit ihres Lebens als Larve im Wasser, während sie lediglich wenige Wochen als erwachsene Tiere leben, um sich zu paaren und ihre Eier abzulegen. Bei der Schwarzen Heidelibelle benötigt die Larve wenige Monate zur Entwicklung, bei der Kleinen Moosjungfer sind es zwei bis drei Jahre.


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