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Laubwälder - die "Urwälder" von morgen

Die Laubmischwälder im „Wald“-Nationalpark Eifel sind der herausragende Grund für die Ausweisung des Nationalparks und damit ein wesentlicher Schutzgegenstand

Die ungefähr ein Drittel der Nationalparkflächen bedeckenden Laubmischwälder sind dem Prozessschutz überlassen, das heißt hier greift die Nationalparkverwaltung nicht mehr gestaltend ein - hier darf schon jetzt „Natur Natur sein“. Im Verlauf von Jahrzehnten und Jahrhunderten werden sich diese oft noch von der früheren Waldbewirtschaftung geprägten Laubmischwälder zu natürlichen Wäldern frei entwickeln.

Landschaftlich prägend wegen ihres großen Flächenanteils sind Buchen- und Eichenwälder. Die Buchenwälder bedecken derzeit etwa 18 Prozent der Nationalparkfläche - vornehmlich im Kermeter und in Dedenborn. Der Buche kommt eine besondere Bedeutung im Nationalpark Eifel zu, da sie vor der intensiven Einflussnahme des Menschen den Hauptanteil an der Waldvegetation der Eifel bildete. Je nach Beschaffenheit des Untergrundes können wir verschiedene Buchenwaldtypen unterscheiden. Je basenreicher die Böden sind, umso üppiger sind hier im Frühjahr die bunten Blütenteppiche verschiedener Waldkräuter ausgebildet.

Eichenwälder haben einen Anteil von etwa 17 Prozent an der Nationalparkfläche. Natürlicherweise kommen Eichenwälder vor allem an den sonnenausgerichteten steilen Südhängen des Kermeters vor. Hier hat die trockenheitstolerante Trauben-Eiche einen Konkurrenzvorteil vor anderen Laubbaumarten. Die meisten Eichenwälder des Nationalparks zum Beispiel im Bezirk Hetzingen, im Kermeter oder auf der Dreiborner Hochfläche sind aber aus Buchenwäldern entstanden. Hier wurden die Eichen vom Menschen gefördert, um ihre Rinde für das Gerben von Leder zu nutzen.

Aus Sicht des Naturschutzes besonders wertvoll sind auch weniger häufig vorkommende Laub-waldtypen: Häufig finden wir entlang vieler Bäche den Bachauenwald mit Schwarz-Erlen, Eschen und Weiden. In einigen Schluchten oder an steilen sonnenabgewandten Nordhängen mit speziellem feucht-kühlen Klima, prägen anspruchsvolle Laubbaumarten wie Ahorn, Linde, Ulme und Esche die Baumschicht. Auf dem Boden dominieren Farne. Auf kleinen Flächen mit ständig nassem Untergrund treten schließlich im höher gelegenen Süden des Nationalparks Moorwälder aus Moor-Birke beziehungsweise Schwarz-Erle auf. Ihre Bodenvegetation setzt sich besonders aus Moosen und Gräsern zusammen.

Auch für die Tierwelt sind die Laubmischwälder von besonderer Bedeutung. In ihnen kommen zahlreiche Vogelarten, Fledermäuse, Paarhufer wie Rothirsch, Reh, Wildschwein und Mufflon, sowie Käfer und andere Insekten vor.


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