28.05.2024
Freilaufende Hunde greifen Schafherde im Nationalpark Eifel an
Nationalparkverwaltung erinnert eindringlich an Leinenpflicht im Naturschutzgebiet
Vier freilaufende Hunde haben am vergangenen Mittwoch (22. Mai) eine Schafherde auf der Dreiborner Hochfläche im Nationalpark Eifel attackiert. Wie der verantwortliche Schäfer berichtet, haben die Hunde - augenscheinlich Huskys - seine Herde im Bereich der Wüstung Wollseifen angegriffen und in Panik versetzt. Insgesamt vier Mutterschafe und fünf Lämmer verendeten in Folge des Angriffs, durch die Hetze kam es zu Totgeburten. Von weiteren fünf Tieren fehlt bis heute (28. Mai) jede Spur, sie sind in Panik geflüchtet.
Nach einer verbalen Auseinandersetzung mit dem Schäfer, in deren Verlauf offenbar auch der Hütehund des Schäfers körperlich angegangen wurde, flüchteten die Hundehalter, ohne Angaben zu ihrer Person zu hinterlassen. Zeugen beobachteten den Vorfall, der vom Schäfer bei der Polizei zur Anzeige gebracht wurde.
Die Nationalparkverwaltung erinnert in diesem Zusammenhang an die Pflicht, Hunde im Schutzgebiet an der Leine zu führen. Vor allem jetzt, in der Aufzuchtphase von Reh, Rothirsch und anderen Arten, kann es katastrophale Folgen haben, Hunde frei laufen zu lassen. Wer im Nationalpark mit einem nicht angeleinten Hund angetroffen wird, riskiert ein Bußgeld.
Hintergrund: Schafe im Nationalpark
Die Nationalparkverwaltung Eifel kooperiert mit zwei Schäfern, die ihre Herden während der Sommermonate in ausgewiesene Bereiche des Schutzgebiets führen. Der Einsatz der Schafe führt in diesen „Pflegezonen“ dazu, dass das offene Grasland erhalten bleibt. Viele besonders seltene und schützenswerte Arten sind auf diesen Lebensraum, der sich ansonsten allmählich zu Wald verwandeln würde, angewiesen.
Martin Menninghaus
53937 Schleiden-Gemünd