30.01.2017
Das Happy End einer kuriosen Geschichte um den verlorenen Ring
Schleiden-Gemünd, den 30. Januar 2017. Karl-Heinz S. ist sicher der inzwischen bekannteste Besucher des Nationalparks Eifel. Am Sonntag, den 22. Januar hatte der 83-Jährige aus Duisburg-Rheinhausen seinen Ehering beim Wandern im Barrierefreien Naturerlebnisraum Wilder Kermeter verloren. Max Effenberg, Ranger der Nationalparkwacht, hatte das Schmuckstück gefunden, das schließlich eine Woche im Schleidener Fundbüro auf seinen Besitzer wartete. Heute erhielt der glückliche Karl-Heinz bei einer kleinen Feierstunde mit dem Bürgermeister der Nationalparkstadt Schleiden Udo Meister im Nationalpark-Zentrum Eifel seinen Ring aus den Händen des Finders zurück.
Nach dem Fund entschied sich die Nationalparkverwaltung spontan, einen Suchaufruf auf der Facebook-Seite des Nationalparks Eifel zu starten. Sie veröffentlichte ein Foto des Rings, auf dem ein Teil der Gravur zu erkennen war, und bat die Fangemeinde um Unterstützung bei der Suche nach der Eigentümerin oder dem Eigentümer. Über 10.000 Personen teilten den Beitrag, der dadurch von 751.000 Facebook-Nutzern gesehen wurde. In zahlreichen Kommentaren wurde wild spekuliert, wem der Ring gehören könnte und ob sich der Besitzer dessen nicht vielleicht doch absichtlich entledigt haben könnte. Radio- und Fernsehsender griffen das Thema auf und unterstützten die Nationalparkverwaltung dadurch bei der Suche nach der Person, die den Ring sicher schmerzlich vermisste.
Am Freitagmorgen (27. Januar) hatte sich der gesuchte Karl-Heinz dann bei der Nationalparkverwaltung gemeldet, nachdem seine Tochter auf den Aufruf bei Facebook aufmerksam geworden war. Michael Lammertz, Fachgebietsleiter Kommunikation und Naturerleben, hatten daraufhin lange telefoniert. „Er ist ein unwahrscheinlich sympathischer, jung gebliebener Herr, der sich riesig freut, dass sein Ring tatsächlich gefunden wurde“, sagt Lammertz. Es stellte sich heraus, dass der 83-jährige Naturliebhaber am Sonntagmorgen um 8 Uhr in Duisburg losgefahren war, um im Barrierefreien Naturerlebnisraum Wilder Kermeter unterwegs zu sein. Beim Spaziergang hatte er den Ring dann verloren, als er sich die kalten Finger rieb.
Der selbstständige Elektroingenieur im Ruhestand ist seit zwei Jahren Witwer – seine Frau Irma starb vor zwei Jahren - einen Tag vor Heiligabend. „50 Jahre lang waren wir glücklich verheiratet“, erzählt Karl-Heinz, der sich umso mehr freut, den Ring mit beiden Namen wieder am Finger zu tragen. Es ist Irmas Ring, in den er nach ihrem Tod auch seinen Namen hatte eingravieren lassen.
Zum Wandern kommt er gerne in den Nationalpark Eifel. „Ich hatte vor vielen Jahren eine Freundin in der Eifel“ berichtet Karl-Heinz, der die Eifel deshalb als „Zuhause“ bezeichnet. „Aber das war vor meiner Ehe!“, betont der treue Senior mit einem Augenzwinkern.
Am Nationalpark schätzt er besonders das Naturerleben. Im Gespräch mit Michael Lammertz nannte er den barrierefreien Naturerlebnisraum Wilden Kermeter als Lieblingsort im Nationalpark Eifel. Dort, am Wilden Weg, gibt es eine Forscherstation mit 24 Tierstimmen, die sich Karl-Heinz gerne anhört. Bei der kleinen Feierstunde im Nationalpark-Zentrum Eifel bekam er aus den Händen von Lammertz deshalb auch gleich eine CD mit diesen Tierstimmen ausgehändigt.
Als Naturliebhaber hat sich Karl-Heinz auch im großen Garten seines Hauses ein kleines Schutzgebiet geschaffen: An seinem Gartenteich, in einem Wall aus Lehm brütet dort ein Eisvogel-Pärchen. „Da haben wir etwas gemeinsam“, sagt Lammertz, denn die geschützten bunt schillernden Kleinfischjäger sind auch im Nationalpark Eifel Zuhause.
„Wir freuen uns, dass die Sozialen Medien des Nationalparks Eifel dieses Happy End ermöglicht haben“, fasst Lammertz zusammen, „und dass Karl-Heinz demnächst wieder mit seinem Ring am Finger wandern gehen kann!“.
Kontakt
Martin Weisgerber FG Kommunikation und Naturerleben
Wald und Holz NRW
Nationalparkforstamt Eifel
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