26.02.2025
Zum Internationalen Tag des Artenschutzes am 3. März: Nationalpark Eifel bietet Heimat für 121 Wildkatzen
Ab 11. März Wanderausstellung des BUND zur Wildkatze im Nationalpark-Zentrum Eifel
Schleiden-Vogelsang, 26. Februar 2025. In den Wäldern des Nationalparks Eifel wird es immer wilder: Es gibt mehr ältere Bäume mit Baumhöhlen, tolle Verstecke unter den Wurzeltellern umgestürzter Bäume und große, ungestörte Bereiche. All dies sind gute Bedingungen für einen ganz besonderen Waldbewohner: Felis silvestris – die Europäische Wildkatze. Als Charakterart des noch jungen Entwicklungs-Nationalparks trägt sie auch den Spitznamen „Eifeltiger“. Zum Internationalen Tag des Artenschutzes ist die Nationalparkverwaltung besonders stolz auf die erfreulichen Bestandszahlen dieser Art. Wer mehr über den scheuen Eifeltiger erfahren möchte, kann sich in der Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ im Nationalpark-Zentrum Eifel in einer Sonderausstellung zum Thema „Wildkatzenwälder von morgen“ vom 11. März bis zum 4. Mai informieren.
Die Wanderausstellung des BUND informiert mit Informativen und interaktiven Ausstellungselementen zur Europäischen Wildkatze und ihrem Lebensraum. Die Ausstellung vermittelt anschaulich, warum Wildkatzenwälder von morgen artenreich und klimarobust zugleich sind. Denn nicht nur die Wildkatze, sondern auch viele andere Arten profitieren von einem naturnahen Wald.
Um den Bestand an Wildkatzen zu ermitteln, haben Forschende eine ganz besondere Monitoring-Methode angewandt: mit Baldriantinktur eingesprühte Holzpfosten. Der Duft ist für Wildkatzen unwiderstehlich. Vom Geruch angelockt, reiben sich die Tiere an den Stöcken und hinterlassen Haare mit ihrer DNA. So können Individuen genau bestimmt werden. Insgesamt sind derzeit mindestens 121 Wildkatzen im Gebiet des Nationalparks Eifel beheimatet. In Nordrhein-Westfalens einzigem Nationalpark finden die scheuen Waldbewohner optimale Lebensbedingungen: große, zusammenhängende Mischwaldflächen zum Herumstreifen, strukturreiches Offenland, ruhige Dickichte zum Verweilen und reichlich Versteckmöglichkeiten für die Aufzucht von Jungen.
Insgesamt beherbergt der Nationalpark Eifel mehr als 11.413 Tier- und Pflanzenarten. Davon stehen 2.617 als bedrohte Arten auf der Roten Liste. Für sie ist der Nationalpark Eifel ein überlebenswichtiger Rückzugsraum.
Neben der Wildkatze erobern Biber, Milane, Mauereidechsen, Wildnarzissen und auch typische Arten für alte Wälder wie der „Urwald-Pilz“ Ästiger Stachelbart den Nationalpark als Lebensraum. Einst verschwundene Tier- und Pflanzenarten sind mittlerweile wieder in Nordrhein-Westfalen heimisch und einige in ihrem Bestand gefährdete Arten konnten sich erholen. Dennoch ist die biologische Vielfalt weiter bedroht: Fast die Hälfte der untersuchten Tier-, Pilz- und Pflanzenarten stehen in Nordrhein-Westfalen auf der „Roten Liste“. Das heißt, sie sind gefährdet, vom Aussterben bedroht oder bereits ausgestorben.
In den Dynamikzonen des Nationalparks Eifel darf sich die Natur frei entfalten. Im Moment ist dort der Wandel vom ehemaligen Wirtschaftswald hin zum wilden Naturwald zu erleben.
Hinweis zur Sonderausstellung:
Wer das Nationalpark-Zentrum Eifel mit der BUND-Sonderausstellung besuchen möchte, hat dazu täglich von 10 bis 17 Uhr die Gelegenheit. Die Sonderausstellung ist im Eintrittspreis für die „Wildnis(t)räume“ enthalten. Informationen zu Führungen durch die „Wildnis(t)räume“ und weitere Veranstaltungen gibt es auf www.nationalparkzentrum-eifel.de
Fotos zum Download
Bild 1: Wildkatzen lieben strukturreiche Laub- oder Mischwälder mit liegendem und stehendem Totholz, Wurzeltellern, Bachtälern und strukturreichen Waldrändern (Foto: H. Grabe)
Bild 2: Mit interaktiven Elementen, wie dieser Selfie-Point, informiert die Wanderausstellung „Wildkatzenwälder von morgen“ des BUND. Die Ausstellung ist vom 11. März bis zum 4. Mai im Nationalpark-Zentrum Eifel zu sehen. Die Ausstellung ist im Eintrittspreis für die „Wildnis(t)träume“ enthalten. (Foto: BUND)
Bild 3: Wildkatzen lieben Baldrian. Sie reiben sich an dem damit getränkten Stock, hinterlassen DNA-Spuren und können so erfasst werden. Mindestens 121 Wildkatzen sind im Nationalpark Eifel beheimatet. (Foto: Nationalparkverwaltung Eifel/S. Twietmeyer)
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Annette Simantke
53937 Schleiden-Gemünd