20.02.2008
Wisente sollen auf Eifeler Klosterwiesen grasen
20. Februar 2008
Vorgesehen war das Großtiergehege im Nationalpark Eifel bereits bei Ausweisung des Schutzgebietes Anfang 2004. In der Anlage „Naturerleben im Nationalpark Eifel - Eckpunkte für das touristische Angebot" sah bereits die damals in Kraft getretene Nationalpark-Verordnung hierzu die Einrichtung eines Geheges auf anzupachtenden Flächen der Abtei Mariawald vor. Für das entsprechende Genehmigungsverfahren zur Einrichtung des Geheges ist als nächster Schritt eine Änderung des für das Gebiet geltenden Flächennutzungsplanes erforderlich. Mit dem geplanten Gehege am Rande des Nationalparks Eifel setzt sich der Landesbetrieb Wald und Holz NRW bereits an zwei Standorten für den Erhalt des Wisents ein. 1958 eröffnete die Landesforstverwaltung von Nordrhein-Westfalen im heutigen Regionalforstamt Hochstift das Wisentgehege Hardehausen bei Paderborn.
Der Wisent
Mit einer Schulterhöhe von zwei Metern und einem Gewicht von bis zu einer Tonne ist der Wisent Europas größtes und schwerstes lebende Landsäugetier. Fachleute gehen davon aus, dass vor Jahrhunderten auch in Nordrhein-Westfalen Wisente lebten. Im 17. und 18. Jahrhundert starb er in fast ganz Europa aus. Die letzten freilebenden Wisente wurden in den zwanziger Jahren in Polen und im Kaukasus getötet. Gleichzeitig begann 1923 auf Initiative des Frankfurter Zoos ein Erhaltungszuchtprogramm mit verbliebenen reinrassigen Gehege- und Zootieren. Jedes Tier mit nachgewiesenem Stammbaum wird in dem Weltwisentzuchtbuch, das in Warschau / Polen geführt wird, registriert. Nach dessen Angaben wird der Gesamtbestand weltweit derzeit wieder auf etwa 3.500 Tiere geschätzt. Erste Auswilderungsprogramme fanden in den fünfziger Jahren statt. Heute gibt es wieder freilebende Wisent-Populationen in Polen, Weißrussland, Litauen und Ukraine. Für solche Auswilderungen ist man allerdings auf Nachzuchten in Gehegen und Zoos angewiesen. Der Wisent gilt als Leittierart europäischer Wälder. 2008 wählte die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild den Wisent zum Tier des Jahres.
Bildbeschreibung:
Bereits 1958 eröffnete die Landesforstverwaltung von Nordrhein-Westfalen im heutigen Regionalforstamt Hochstift das Wisentgehege Hardehausen bei Paderborn. Ein zweites Gehege zum Erhalt des Wisents ist jetzt am Rande des Nationalparks Eifel geplant (Bildautor: A. Pardey).