03.11.2017
Trüffelhund Jule spürt 15 Arten bei Einsatz im Nationalpark Eifel auf
Pilze sind von großer Bedeutung für das Ökosystem Wald
Bevor die Spürnasen zum Einsatz kommen, wird das Gebiet anhand von Karten überprüft und begutachtet, an welchen Stellen sich die Suche lohnt. Denn die Suche nach Trüffeln erfordert höchste Konzentration der Hunde. Bei den im Nationalpark vorkommenden Trüffeln handelt es sich jedoch nicht um die von den Gourmets so geliebten essbaren Arten, sondern um die Gemeine Balsamtrüffel, die Punktierte Hirschtrüffel oder die Stinkende Trüffel. Sie sind allesamt für den Menschen ungenießbar, jedoch umso wichtiger für die Ökologie ihres Lebensraumes.
Die diesjährige Pilzsuche war erfolgreich. Mindestens 15 Trüffelarten wurden gefunden, insgesamt 70 neue Pilzarten waren das Ergebnis der Inventurwoche. „Für uns steht bei der Suche nach heimischen Trüffeln wie auch nach anderen Pilzen das Ziel im Vordergrund, den Artenbestand im Nationalpark möglichst vollständig zu erfassen“, so Dr. Andreas Pardey, kommissarischer Fachgebietsleiter Forschung und Dokumentation in der Nationalparkverwaltung Eifel. Schließlich müssen die nachfolgenden Wissenschaftlergenerationen für ihre Untersuchungen zur Entwicklung der Nationalparkwälder den Ausgangszustand des Gebietes kennen.
Pilze sind wichtige Bestandteile des Ökosystems Wald. Sie zersetzen verwelkende Pflanzen und Totholz und entwickeln auf diese Weise zusammen mit anderen Bodenorganismen die Humusschicht. In dieser stehen die Nährstoffe aus dem abgestorbenen Pflanzenmaterial wieder als natürlicher Dünger für Bäume, Sträucher und Kräuter zur Verfügung. Und mit vielen Pilzarten, den sogenannten Mykorrhiza-Pilzen, gehen Bäume und andere Pflanzen sogar enge symbiotische Lebensgemeinschaften ein, von denen beide profitieren. Während die Pilze die Wasser- und Mineralstoffversorgung der Pflanzen verbessern, versorgen diese die Pilze mit zuckerhaltigen Nährstoffen. Auch die Trüffel leben in enger Verbindung mit den Wurzeln ihrer Wirtspflanzen, bei denen es sich meist um Laubbäume handelt.
Fotos zum Download
Bild 1: Dr. Lothar Krieglsteiner hat zur diesjährigen Pilzinventur im Nationalpark Eifel Verstärkung mitgebracht: Jule (links) und Millie sind Trüffelhunde und spüren die im verborgen lebenden Trüffel im Boden auf. Geprüfte Trüffelberaterin Silke Hörnicke (links) aus Niederkassel hat die Mischlingshunde aus dem Tierschutz für diese hoch konzentrierte Arbeit ausgebildet. (Foto: Nationalparkverwaltung Eifel/A. Pardey)
Bild 2: Im Einsatz für die Wissenschaft: Von wegen nur Lagotto Romagnolo, der klassische Trüffelhund, kann Trüffel finden. Auch gute Spürnasen wie Jule der Border-Terrier-Mix und Mischling Millie und können die geruchsintensiven Trüffel im Boden aufspüren. (Foto: Nationalparkverwaltung Eifel/A. Pardey)
Bild 3: Manchmal sehen die Trüffel aus wie kleine Bodenkrümel. (Foto: Nationalparkverwaltung Eifel/A. Pardey)
Bild 4: Tuber foetidum heißt die Stinkende Trüffel, gefunden bei Vogelsang. (Foto: L. Krieglsteiner)
Kontakt
Annette Simantke
Wald und Holz NRW
Nationalparkverwaltung Eifel
Fachgebiet Kommunikation und Naturerleben
Tel.: 02444. 9510-57
simantke@nationalpark-eifel.de