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01.07.2022

TomoSense-Experiment im Nationalpark Eifel erfolgreich abgeschlossen

Abschlusstreffen internationaler Wissenschaftler für ESA-Projekt TomoSense im Nationalpark Eifel

Schleiden, 1. Juli 2022. Wie lässt sich die Höhe von Baumkronen, das darunterliegende Gelände und die Biomasse des Waldes aus dem Weltraum abbilden. Die Europäische Weltraumorganisation ESA organisierte 2019 zusammen mit Wissenschaftlern aus England, Italien, den Niederlanden, Schweden und Tschechien sowie der Nationalparkverwaltung das TomoSense-Experiment im Nationalpark Eifel, um diesen Fragen mit neuen Methoden auf den Grund zu gehen. Gestern haben sich die Beteiligten zu einem Projektabschluss im Nationalpark-Zentrum Eifel getroffen.

Ziel des Experiments war die Erprobung der innovativen Technologie TomoSAR (Synthetic Aperture Radar Tomography) zur Erdbeobachtung durch Fernerkundung. Es beinhaltete flugzeuggetragene Datenaufnahmen unterschiedlicher Radar-Frequenzen. TomoSAR funktioniert ähnlich der in der Medizin eingesetzten Computertomographie. Diese Technologie ermöglicht die direkte Abbildung der vertikalen Struktur der Vegetation und bietet so die Möglichkeit, biophysikalische Merkmale wie die Höhe der Baumkronen, die Oberfläche des Geländes unter dem Kronendach und die oberirdische Biomasse des Waldes abzubilden.

Voraussetzungen für das Experiment sind ein struktur- und artenreicher Wald sowie eine detaillierte Waldinventur zur Bewertung der Fernerkundungsdaten. Diese Voraussetzungen waren im Nationalpark Eifel gegeben. Das TomoSense-Experiment liefert der Wissenschaft bisher beispiellose Daten, um die genannten Merkmale aus 3D-Radarbildern von Wäldern gemäßigter Breiten zu untersuchen.

Der TomoSense-Datensatz wird neben einer detaillierten terrestrischen Waldinventur, durch terrestrisches Laserscanning (TLS) und Airborne Lidar Scanning (ALS) ergänzt, welche ebenfalls der Bewertung der TomoSAR-Fernerkundungsdaten dienen.

Nachdem das Experiment nunmehr erfolgreich abgeschlossen wurde, wird die Europäische Weltraumorganisation ESA die TomoSAR-Technologie in der nächsten Generation weltraumgestützter Radarmissionen, wie bei der für 2023 geplanten Biomasse-Mission, auf einen Satelliten montieren und weltweit einsetzen. Auch die Nationalparkverwaltung Eifel wird dadurch weitere Informationen zum Monitoring der Waldentwicklung im Nationalpark erhalten. Hierdurch können wichtige Schlüsse zur weiteren Entwicklung des Nationalparks gezogen werden.

Die Ergebnisse des Experiments wurden nun auf dem TomoSense-Abschlusstreffen der beteiligten Wissenschaftler*innen vorgestellt.

Fotos zum kostenlosen Download 

Bild 1: Internationale Wissenschaftler*innen des ESA-Projektes TomoSense haben sich mit der Nationalparkverwaltung Eifel in Vogelsang zu einer Abschlusstagung getroffen. (Foto: Nationalparkverwaltung Eifel/A. Lenzen)

Bild 2: Im Rahmen ihrer Abschlusstagung lernten die Wissenschaftler des Projektes TomoSense während einer Exkursion durch den Kermeter den Nationalparkwald vom Boden aus kennen. (Foto: Nationalparkverwaltung Eifel/T. Wiesen)

Bild 3: Ein mit der TomoSAR-Technologie ausgerüstetes Flugzeug über dem Nationalpark Eifel. (Foto: MetaSensing)


Kontakte:
Dr. Klaus Scipal
Directorate of Earth Observation Programmes
European Space Agency
ESRIN, Largo G. Galilei 1
00044 Frascati, Italy
E Klaus.Scipal@esa.int
T +39 06941 80695 | F +39 06941 80296

Nico Schumacher

Fachgebiet Forschung und Dokumentation
Urftseestraße 34
53937 Schleiden-Gemünd
02444 / 9510-22
02444/9510-85

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