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25.09.2023

Pflegearbeiten auf der Dreiborner Hochfläche im Nationalpark Eifel

Zum Schutz seltener Arten

Schleiden, 25. September 2023. Zum Erhalt wichtiger Offenlandbiotope finden ab Mittwoch, den 27. September, Pflegearbeiten auf der Dreiborner Hochfläche im Nationalpark Eifel statt. In der sogenannten Pflegezone werden dabei mit einem Mulchgerät Ginster, Weißdorn und andere Gehölze auf einzelnen Flächen entfernt, um mosaikartige Strukturen entstehen zu lassen. Dabei geht es um den Erhalt von Grasland-Gebüsch-Komplexen, die ansonsten im Rahmen der natürlichen Sukzession zuwachsen und somit in ihrer Funktion entwertet würden.

Grasland-Gebüsch-Komplexe sind charakteristische Elemente der historischen Kulturlandschaft in der Eifel wie auch typische Sukzessionsstadien auf der Dreiborner Hochfläche seit der Ausweisung des früheren Truppenübungsplatzes Vogelsang.

In einer offenen und halboffenen Landschaft leben seltene Vogelarten wie Feldlerche, Wiesenpieper, Neuntöter oder Wendehals sowie seltene Heuschrecken. Untersuchungen belegen, dass solche Übergangsbereiche zwischen gepflegtem bzw. extensiv genutztem Dauergrünland und geschlossenem Wald mit ihrem Mosaik aus Grasland, Gebüschen und Pionierwäldern essentiell für den Fortpflanzungserfolg wichtiger wertbestimmender Arten sind. Zahlreiche vorkommende bedrohte Vogelarten des Offenlandes sind zudem Anhang-Arten der Europäischen Vogelschutzrichtlinie. Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sind dazu verpflichtet, Lebensräume und Lebensstätten dieser Anhang-Arten zu erhalten und wiederherzustellen.

Der überwiegende Teil des Nationalparks zählt zur sogenannten Naturdynamikzone, hier darf sich die Natur nach dem Motto „Natur Natur sein lassen“ in ihrer eigenen Dynamik entwickeln. Daneben gibt es im Nationalpark in kleinerem Umfang auch Pflegzonen. Hier sind zum Erhalt bestimmter Arten Pflegemaßnahmen erforderlich. Diese wurden nach einem breit abgestimmten Abstimmungsprozess des Offenlandpflegeplan für den Nationalpark Eifel festgelegt und werden im Rahmen der Biotoppflege nach Bedarf in Abständen von wenigen Jahren wiederholt.

Fotos zum Download

Bild 1: Der Neuntöter zählt zu den Arten, die offene strukturierte Landschaften mit vielen Gebüschen benötigen. (Foto: H. Pützler)

Bild 2: In einigen Bereichen auf der Dreiborner Hochfläche wird die Landschaft durch Pflegemaßnahmen offen- bzw. halboffengehalten. (Foto: Nationalparkverwaltung Eifel/A. Simantke)

 

 

Florian Krumpen

Florian Krumpen

Leitung Fachgebiet Biotop- und Wildtiermanagement
Urftseestraße 34
53937 Schleiden-Gemünd
02444/9510-64
02444/9510-85

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