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26.11.2015

Nationalparkregion Eifel als Modellregion für barrierefreies Naturerleben bestätigt

EUROPARC Studie lobt vorbildliche Zusammenarbeit zwischen Nationalpark Eifel und Naturpark Nordeifel

Große Anerkennung erfuhren der durchweg barrierefreie Naturerkundungspfad „Der Wilde Weg“ und der Naturerlebnisraum Wilder Kermeter im Nationalpark Eifel sowie das hohe Maß an Sensibilität und Hilfsbereitschaft beteiligter Akteure und Touristiker.

Die wichtigsten und attraktivsten Angebote beider Großschutzgebiete wurden durch die unabhängigen Institutionen Neumann Consult, ein Beratungsbüro für Regionalentwicklung aus Münster und die Internationale Hochschule Bad Honnef Bonn (IUBH) geprüft.

Die Ergebnisse gewannen sie aus Interviews mit Touristikern, Beherbergungsbetrieben, Rangern, Waldführern, Mitarbeitern sozialer Organisationen sowie Betroffenen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Marcus Herntrei führten Studierende der IUBH Duales Studium zudem zahlreiche Interviews mit Gästen in der Nationalparkregion durch. Der Fragebogen lag zudem in Deutsch, Englisch und Niederländisch an den Nationalpark-Toren und weiteren Einrichtungen aus und konnte auch im Internet beantwortet werden.

Zwar sei die barrierefreie Servicekette noch nicht vollständig geschlossen, so Dr. Kai Pagenkopf, vom Beratungsbüro NeumannConsult bei der Präsentation der Ergebnisse, jedoch gäbe es viele gute Ansätze, wie das Beispiel der Kombination der Umweltbildungseinrichtung „Wildniswerkstatt Düttling“ der Nationalparkverwaltung in Verbindung mit dem fußläufig gelegenen barrierefreien Nationalpark-Gästehaus der Nationalpark-Stadt Heimbach zeige.

Befragt nach ihrer Einschätzung zu den Erfolgsfaktoren des barrierefreien Naturerlebens im Naturpark und im Nationalpark, nannten die Interviewten neben den Schulungen und Sensibilisierungsveranstaltungen für Anbieter auch das frühe Einbinden von potenziellen Partnern aus Tourismus, Politik und Verwaltung. Die enge Kooperation mit Betroffenenverbänden gehört selbstverständlich dazu sowie die kompetente Beratung durch den externen Partner NatKo (Tourismus für Alle Deutschland e.V.) bei der Entwicklung von Produkten.

„Natürlich werden wir auch in Zukunft die Einbindung zahlreicher Partner aus unterschiedlichsten Bereichen weiter fortführen. Von diesem Vorgehen profitieren ja alle Beteiligten“, betonte Michael Lammertz von der Nationalparkverwaltung Eifel. „Meinen besonderen Dank möchte ich an dieser Stelle auch den zahlreichen Betroffenen, Experten und Helfern aussprechen, die uns während der vielen Jahre ehrenamtlich mit Rat und Tat unterstützt haben“, so Lammertz, „ohne ihr Engagement läge unser Ziel der barrierefreien Nationalparkregion Eifel noch wesentlich entfernter“.

Die Ergebnisse der Studie sollen in einen Leitfaden mit Best Practice Beispielen für andere Nationale Naturlandschaften fließen.

1. Hintergrund
Der Nationalpark Eifel in Nordrhein-Westfalen (rund 110 km²) wird vom Naturpark Nordeifel (RD. 2.100 km², als Teil des Deutsch-Belgischen Naturparks Hohes Venn – Eifel) umschlossen. Der enge ökologisch- und ökonomisch-funktionale Zusammenhang beider Schutzgebiete sowie die intensive Zusammenarbeit des verantwortlichen Schutzgebietspersonals findet in der gemeinsamen Darstellung als „Nationalparkregion Eifel“ Ausdruck. Die Nationalparkregion Eifel besitzt einen hohen Erholungswert und zieht mit ihrer Kernkompetenz „Naturerlebnis und Umweltbildung“ jährlich viele Millionen Besucher vorwiegend aus den nahe gelegenen Ballungsgebieten (insbes. Köln-Bonn, Aachen-Maastricht, Rhein-Ruhr) an.

Seit mehr als 10 Jahren engagieren sich Naturpark Nordeifel und der 2004 gegründete Nationalpark Eifel gemeinsam für ein barrierefreies Naturerleben für Alle. Innerhalb der Projektinitiative „Eifel barrierefrei“ wurden unterschiedlichste Teilmaßnahmen von der Sensibilisierung der regionalen Akteure über Qualifizierung von Gastgebern bis hin zum Abbau von baulichen Barrieren in den Naturzentren und in Natur und Landschaft durchgeführt. Eine durchgängige touristische Servicekette für Menschen mit Behinderung in der Naturerlebnisregion Eifel zu entwickeln, ist das erklärte Ziel.

EUROPARC Deutschland e.V. ist der Dachverband der Nationalen Naturlandschaften – das sind die Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservate Deutschlands. 2014 startete EUROPARC das Projekt „Vielfalt (er)leben ohne Barrieren: Barrierefreiheit und Inklusion in den Nationalen Naturlandschaften“, gefördert von Aktion Mensch. Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen bzw. Prozesse, die eine ungehinderte Teilhabe von Menschen mit Behinderung an Naturerlebnisangeboten ermöglichen. Praxiserfahrungen, unter anderem aus der Nationalparkregion Eifel, werden aufbereitet, um Verantwortungsträger in den Nationalen Naturlandschaften zu sensibilisieren und Best Practice aufzuzeigen.

Fotos zum Download
Bild 1:
Die Evaluierung barrierefreier Angebote in der Nationalparkregion Eifel bestätigte eine erfolgreiche Umsetzung. Heute wurden die Ergebnisse im Nationalpark-Tor Heimbach vorgestellt. Die Projektbeteiligten von links nach rechts: Tobias Wiesen, zuständig für Barrierefreiheit im Nationalpark Eifel, und Michael Lammertz, Fachgebietsleiter Kommunikation und Naturerleben, von der Nationalparkverwaltung Eifel sowie Lothar Gerhards, Geschäftsführer Naturpark Nordeifel, Dr. Kai Pagenkopf vom Beratungsbüro NeumannConsult, EUROPARC-Projektleiterin Kerstin Emonds und Professor Marcus Herntrei von der Internationalen Hochschule Bad Honnef Bonn (IUBH). (Foto: Nationalparkverwaltung Eifel/A. Simantke)
Bild 2: Mit den Ergebnissen der Studie zur Qualität barrierefreier Angebote in der Nationalparkregion Eifel zufrieden: Die Projektbeteiligten mit Fachexperten und den Interviewpartnern vor dem Nationalpark-Tor in Heimbach. (Foto: Nationalparkverwaltung Eifel/A. Simantke)
Bild 3: Großes Lob erfuhr der barrierefreie Naturerkundungspfad "Der Wilde Weg": Hier ein ehrenamtlicher Nationalpark-Waldführer bei einer geführten Wanderung über den Wilden Weg (Foto: Deutsche Bahn AG / H.-D. Budde)
Bild 4: "Der Wilde Weg" - ein Highlight im barrierefreien Naturerleben: Hier ein begehbarer Stammtunnel, der auf dem Wilden Weg neue Sichtweisen auf das Thema "Totholz" eröffnet (Foto: Deutsche Bahn AG / H.-D. Budde)

Kontakt
Tobias Wiesen
Nationalparkverwaltung Eifel
Fachgebiet Kommunikation und Naturerleben
Barrierefreiheit
Tel.: 02444.9510-70
Mobil: 0171.5870-998
Tobias.Wiesen@wald-und-holz.nrw.de

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