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21.05.2014

Mehr als 1.800 Rote Liste Arten im Nationalpark Eifel

Zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt

Zehn Jahre intensiver Untersuchungen der Tier- und Pflanzenwelt konnten deutlich machen, dass der Nationalpark Eifel ein Refugium zahlreicher hochgradig gefährdeter und seltener Arten ist. Allein unter den 1.340 bisher gefundenen Pilzarten sind 22 Neufunde für die Eifel oder Nordrhein-Westfalen und 106 hochgradig seltene, als verschollen geglaubte oder vom Aussterben bedrohte Arten. Die für die nächsten Jahre geplanten Forscheraktivitäten lassen weitere interessante Funde erwarten. So konnten bei Stichproben an der Urfttalsperre drei für die Eifel seltene Schneckenarten festgestellt werden, darunter die auf der Roten Liste Deutschlands als gefährdet eingestufte Quell-Blasenschnecke. Die Funde belegen, dass die Urfttalsperre auch für andere Gewässerarten als dem bekannten Kormoran oder verschiedenen Amphibien- und Fischarten Lebensräume bietet.

Weitere Arten werden bei den zukünftigen Untersuchungen bisher unzureichend erfasster Artengruppen der Pilze, Käfer, Schmetterlinge oder Fliegen erwartet. Neue Erkenntnisse werden auch Forschungen im Rahmen des bundesweiten Verbundprojektes „Edaphobase“ bringen, das sich mit den in Böden lebenden Tieren beschäftigt. Im Nationalparkgebiet werden dazu seit diesem Jahr drei Fichtenwälder, drei Buchenwälder und drei wärmeliebende Trauben-Eichenwälder untersucht. Das Projekt, an dem unter anderem die RWTH Aachen und das Aachener Institut gaiac beteiligt sind, hat den Aufbau einer Datenbank zu Bodenorganismen unterschiedlicher Lebensräume zum Ziel. Dabei werden Regenwürmer (Lumbricidae), Kleinringelwürmer (Enchytraeidae), Fadenwürmer (Nematoda), Hornmilben, Raubmilben (Gamasina), Springschwänze (Collembola), Hundertfüßer (Chilopoda) und Doppelfüßer (Diplopoda) erfasst."

Einen umfassenden Überblick über die Forschertätigkeiten im Nationalpark Eifel der vergangenen 10 Jahre erhalten Interessierte in der öffentlichen Vortragsveranstaltung anlässlich des 10jährigen Jubiläums am Samstag, den 30. August 2014 von 10.00 bis 18.30 Uhr im kleinen Kursaal im Kurhaus in Schleiden-Gemünd. Die verschiedenen reich bebilderten Beiträge erläutern auch für nicht fachlich versierte Teilnehmer die biologische Vielfalt der Pflanzen-, Pilz- und Tierwelt. Der Eintritt ist frei.

Hintergrund
Der internationale Tag der biologischen Vielfalt wurde im Jahr 2000 durch die UNO eingeführt. Der Tag erinnert an den 22. Mai 1992, an dem in Nairobi Einigkeit über den Text des UN-Übereinkommens über biologische Vielfalt erzielt wurde. Es wurde inzwischen von mehr als 190 Vertragsstaaten unterzeichnet und gilt als eines der erfolgreichsten Übereinkommen der Vereinten Nationen. Ziel des Aktionstages ist es unter anderem, auf das weltweite Artensterben hinzuweisen, Aufmerksamkeit für den Naturschutz zu erregen und das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Artenvielfalt in der Natur zu schärfen.

Nach der aktuellen „Rote Liste der gefährdeten Arten in NRW“ sind
* rund 42 Prozent der Säugetierarten,
* etwa 42 Prozent der Farn- und Blütenpflanzen,
* mehr als 50 Prozent der Vogelarten,
* gut 55 Prozent der Schmetterlingsarten
* rund 60 Prozent der Moose,
* ungefähr 71 Prozent der Kriechtiere sowie
* zirka 52 Prozent der Wildbienen und Wespen akut gefährdet oder bereits ausgestorben.

Pressefotos zum kostenlosen Download:
Bildunterschrift: Der Blau Schillernde Feuerfalter gehört zu den nach der FFH-Richtlinie streng geschützten Arten im Nationalpark Eifel. (Nationalparkverwaltung Eifel/Dr. A. Pardey)
Bildunterschrift 2 und 3: Auch die Mauereidechse und die Schlingnatter genießen den strengen Schutz der Europäischen Union. (Nationalparkverwaltung Eifel/Dr. A. Pardey)

Kontakt
Annette Simantke
Fachgebiet Kommunikation und Naturerleben
Nationalparkforstamt Eifel
im Landesbetrieb Wald und Holz NRW
Telefon: +49 (0) 2444. 9510-57
Fax: +49 (0) 2444. 9510-85
simantke@wald-und-holz.nrw.de

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