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29.04.2008

Jeder fünfte Nationalpark-Besucher ist „Neukunde“ (PM 29. April 2008)

Besucherbefragung der RWTH Aachen bringt Anerkennung und Anregungen

Mehr als 22 Prozent der Besucher im Nationalpark Eifel sind echte „Neukunden". Will heißen, dass jeder fünfte Besucher das Gebiet erst nach Einrichtung des Schutzgebietes im Jahr 2004 kennen gelernt hat. Einige davon bezeichnen sich bereits jetzt als Stammgast. Zu diesem Ergebnis kommt das Geographische Institut der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) in Aachen nach Befragung von 1118 Besucherinnen und Besuchern des Schutzgebietes. Bereits zum zweiten Mal führten Studierende der Geographie mit Schwerpunkt Tourismus im vergangenen Jahr die Befragung im Auftrag der Eifel Tourismus (ET) GmbH und des Nationalparkforstamtes Eifel durch. Bei der Erstbefragung im Jahr 2005 betrug der Anteil von „Neukunden" noch rund 12 Prozent. Wie bereits 2005 lebten auch in 2007 zwei Drittel aller befragten Besucher außerhalb der Nationalparkregion. Jeder dritte Befragte gab an, speziell wegen des Nationalparks in die Region gekommen zu sein. Das sind gut 10 Prozent mehr Menschen als in 2005. Die intensive Öffentlichkeitsarbeit zur Bewerbung der Nationalparkregion scheint also erste Früchte zu tragen. Einen wertvollen Beitrag zu dieser positiven Entwicklung hat sicherlich auch der mitten im Nationalpark gelegene Bereich Vogelsang geleistet. Hier wurde 2007 erstmals ein Befragungsstandort aufgenommen, da Vogelsang zur Zeit der Erstbefragung noch militärisches Sperrgebiet war. Von den einheimischen Besuchern erkannte seit Nationalpark-gründung fast jeder zweite (44,4 Prozent) bereits positive strukturelle Veränderungen. Geschätzt wird insbesondere der steigende Tourismus und die daraus resultierenden ökonomischen Effekte. Auffällig positiv entwickelte sich die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs. Nutzten 2005 noch drei Prozent aller auswärtigen Besucher Bus und Bahn für ihre Anreise, waren es 2007 bereits mehr als doppelt so viele (7,1 Prozent). Die örtliche Gastronomie nutzten gut drei Viertel aller auswärtigen Befragten, das sind acht Prozent mehr als noch zwei Jahre zuvor. Erfreulich für die Nationalpark-Gastgeber ist, dass diese bereits im zweiten Jahr nach Zertifizierung bei gut der Hälfte der Einheimischen bekannt sind. Auch die Nationalpark-Tore mit Ausstellungen werden vermehrt zum Bestandteil eines Nationalparkbesuches. Mehr als jeder zweite auswärtige Besucher kennt die Informationshäuser mit Ausstellungen. Von den Einheimischen haben sogar 84 Prozent schon einmal die Tore genutzt. Ähnlich wie bereits in 2005 hatten aber auch rund die Hälfte aller befragten Erwachsenen Wünsche und Ideen für die weitere Entwicklung des Nationalparks. Thematisch verlagerten sich die Anregungen. Der Wunsch nach mehr oder besserer Information, die Spitzennennung in 2005, ist dieses Jahr um rund 10 Prozent zurückgegangen. Ein Großteil der Anregungen galt der inneren und äußeren Erschließung des Schutzgebietes. Von einer Einschränkung des Individualverkehrs und den weiteren Ausbau des ÖPNV-Netzes bis hin zu weiteren Sitzmöglichkeiten und einem Ausbau der Beschilderung des Nationalpark-Wegenetzes. Auch fast 40 Prozent der befragten Kinder haben Vorschläge für die weitere Entwicklung des Nationalparks. Konkret wünschen sie sich mehr und bessere Spielplätze sowie spezielle Programme, Informationen und Veranstaltungen, die auch sportlichen Charakter haben.
Zufrieden mit den Ergebnissen und dankbar für die wertvollen Anregungen zeigten sich Henning Walter, Leiter der Nationalparkverwaltung, und Klaus Schäfer, Geschäftsführer der Eifel Tourismus (ET) GmbH, bei der Präsentation der Ergebnisse am vergangenen Dienstag. Gleichzeitig kündigten sie an, die Anregungen in die weitere Entwicklung des Nationalparks einfließen zu lassen. So plane die Nationalparkverwaltung beispielsweise bereits einen Rastplatz mit umweltpädagogisch aufgearbeiteten Spielelementen für Kinder mit und ohne Behinderungen. Mit Hochdruck werde auch an der Beschilderung der Wege gearbeitet. Diese soll im Laufe des Jahres abgeschlossen werden, um dann auch verstärkt an Sitzmöglichkeiten arbeiten zu können. Prof. Dr. Claudia Erdmann, kürzlich pensionierte Leiterin des Studienschwerpunktes Tourismus am Geographischen Institut der RWTH Aachen, konnte ihre Präsentation folglich getrost mit der Frage beenden: „Kann es eine bessere Perspektive für die Zukunft geben?"

Das Projekt wurde unterstützt durch die Europäische Union, den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

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