14.07.2006
Freie Sicht auf Vogelsang, 14. Juli 2006
Rund 750 Hektar Offenland werden dauerhaft gemäht oder beweidet.
Mit der dauerhaften Pflege der so genannten Managementzone sollen die attraktiven Fernblicke rund um die Wüstung Wollseifen für Besucher frei gehalten werden. Gleichzeitig dienen die Maßnahmen der Entwicklung von ökologisch wertvollem, nährstoffarmen aber artenreichen Grünland. Zudem möchte die Nationalparkverwaltung künftig auf dem Grasland in der Nähe der Ortschaft Dreiborn tagaktives Rotwild in freier Wildbahn erlebbar machen. Die Bundesforstverwaltung Wahnerheide, welche die bundeseigenen Flächen des ehemaligen Truppenübungsplatzes betreut, setzt die Pflegemaßnahmen in enger Abstimmung mit dem Nationalparkforstamt Eifel um. Damit sich auf den Flächen eine artenreiche Blütenvielfalt einstellt, werden die Wiesen erst nach Reife der Pflanzensamen ab Mitte Juli gemäht. Zu diesem Zeitpunkt haben auch die Jungvögel der am Boden brütenden Feldlerche ihre Nester verlassen. Gemäht werden die Flächen von Landwirten, die das Gebiet schon vor Nationalparkgründung für militärische Übungen offen gehalten haben. Zur Sicherung von EU-Betriebsprämien und zur Futter-Versorgung von regionalen Viehzucht-Betrieben wird diese Grünlandpflege von den beteiligten Landwirten, dem Landwirtschaftsverband und der Landwirtschaftskammer begrüßt. Für das Jahr 2006 hat die Hauptstelle Wahnerheide der Bundesforstverwaltung Pflegevereinbarungen mit 19 Landwirten abgeschlossen. Etwa ein Drittel des Offenlandes wird derzeit gemäht. Auf dem Rest der Fläche weiden bis zu 3000 Schafe. Da eine wenige Tage umfassende Mahd geringere Beunruhigungen verursacht als eine mehrmonatige Beweidung mit Schafen, soll der Anteil an Mähwiesen erhöht werden. Bundesforst und Nationalparkverwaltung werden dabei berücksichtigen, dass die Verringerung der Weideflächen für die Schäfer schrittweise und sozialverträglich erfolgt. Auf dem Rest der rund 3200 Hektar großen Dreiborner Hochfläche, die noch bis Ende 2005 als militärisches Übungsgelände genutzt wurde, werden zum Erhalt des Offenlandes keinerlei Eingriffe mehr stattfinden. Entsprechend der Nationalpark-Philosophie „Natur Natur sein lassen“ können sich damit allein auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Vogelsang etwa 2000 Hektar Laubwald, Offenland und Ginstergebüsche frei entwickeln. Über 50 Kilometer Wanderwege machen das Gebiet für Besucher erlebbar. Der Nationalpark Eifel hat ein Gesamtgröße von knapp 10800 Hektar, was einer Fläche von mehr als 15000 Fußballfeldern entspricht.
Bildunterschrift:
Zur Entwicklung von ökologisch wertvollem Grünland und zum Erhalt von attraktiven Fernblicken wird Wolfgang Wolter (2. v. re.), Landwirt aus Dreiborn, einmal jährlich Teile der Dreiborner Hochfläche mähen. Markus Vollmer (3. v. re.), der zuständige Revierleiter der Bundesforstverwaltung, hat hierzu Pflegevereinbarungen mit insgesamt 19 Landwirten abgeschlossen. Erarbeitet wurde das Konzept zum Erhalt des Offenlandes in enger Abstimmung mit Dr. Michael Röös (re.), Dezernent für Forschung und Dokumentation im Nationalparkforstamt Eifel, Paul Heinz Müller (li.), Geschäftsführer der Kreisbauernschaft Euskirchen, und Ewald Adams (2. v. li.), Geschäftsführer der Kreisstelle Euskirchen der Landwirtschaftskammer NRW.