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05.11.2014

„Wildnis“ für Alle im Nationalpark Eifel

Die vorletzte Station der landesweiten Wanderungen in die „Urwälder von morgen“ findet am 09.11.2014 in den entstehenden Wildniswäldern im Barrierefreien Naturerlebnisraum Wilder Kermeter statt

Das „Wilde Herzstück“ des Nationalpark Eifel liegt in den Rotbuchen-Mischwäldern auf dem Bergrücken des Kermeter zwischen Rursee und Urftsee. Ab 2016 sollen im westlichen Kermeter auf rund 2.800 Hektar keinerlei Naturschutzmaßnahmen mit Holzentnahme mehr stattfinden. Denn das Ziel des Nationalparks lautet „Natur Natur sein lassen“. Bis 2034 soll dies auf über 75 Prozent der gesamten Nationalparkfläche geschehen. Die geführte Wanderung führt auch über den neuen Barrierefreien Naturerkundungspfad „Wilder Weg“. Hier informieren die erfahrenen Ranger an zehn interaktiven Stationen über die entstehende Wildnis, die Waldentwicklung sowie die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt. Der Blick von einem 200 Meter langen Holzsteg bietet ganz besondere Perspektiven in die werdende Waldwildnis.

Festes Schuhwerk und dem Wetter angepasste Kleidung sollte getragen werden. Die Wanderungen erfordern keine besondere Fitness. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Termin: Sonntag, 09.11.2014; Uhrzeit: 13:00 Uhr bis etwa 16:00 Uhr

Treffpunkt: Parkplatz Kermeter
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Haltestelle "Kermeter-Höhe" (Linie 231, Mäxchen, Urftsee-Pendelbus).
Mit dem Auto: Parkplatz Kermeter liegt an der Kermeter-Hochstraße (L15) zwischen Schleiden-Gemünd/-Wolfgarten und Heimbach-Schwammenauel
GPS-Koordinaten: 50°36'55.60"N 6°26'20.40"E

Pressefotos zum kostenlosen Download
Bild 1:
In großen Teilen des Kermeters heißt das Motto heute schon „Natur Natur sein lassen“. (Nationalparkverwaltung Eifel/A.Simantke)
Bild 2: Seit Juli gibt es den Naturerkundungspfad Wilder Weg. Dort können sich Interessierte über die entstehende Wildnis im Nationalpark Eifel an interaktiven Stationen informieren. (Nationalparkverwaltung Eifel/S.Wilden)

Kontakt
Annette Simantke
Landesbetrieb Wald und Holz NRW
Nationalparkforstamt Eifel im
Fachgebiet Kommunikation und Naturerleben
Urftseestraße 30
53937 Schleiden-Gemünd
Tel.: +49 (0) 2444. 9510-57
Fax: +49 (0) 2444. 9510-85
E-Mail: simantke@nationalpark-eifel.de

Hintergrund
Alte Buchenwälder, mystische Moore, knorrige Eichenbäume, moosbedeckte Auenwälder, blühende Heideflächen, ausgedehnte Wasserlandschaften und wilde Mittelgebirgsbäche: Nordrhein-Westfalen hat eine einzigartige Natur und eine faszinierende Artenvielfalt. Mehr als 43.000 verschiedene Tier-, Pilz- und Pflanzenarten finden hier Lebensraum, vom kleinsten Insekt über unseren „Urwald-Baum“, die Rotbuche, die weltweit größte Eule den Uhu, den extrem seltenen und sehr scheuen Waldstorch mit seinen schwarzen Federn bis hin zum größten Wildtier in NRW, dem europäischen Wisent. Sie alle gehören zum „Wilden NRW“. Doch diese Artenvielfalt ist bedroht.
Nach der aktuellen „Roten Liste der gefährdeten Arten in NRW“ sind etwa 45 Prozent der beobachteten Tier- und Pflanzenarten gefährdet oder bereits ausgestorben – und dieses Artensterben setzt sich weiter fort.  Zu den in NRW in den letzten Jahrzehnten ausgestorbenen Tier- und Pflanzenarten zählen etwa die Rohrdommel, das Birkhuhn und die Kornrade. Weitere Tierarten wie Kreuzotter, Gelbbauchunke, Mopsfledermaus und Feldhamster drohen in absehbarer Zeit zu verschwinden. 
Das Artensterben hat auch vor unserem natürlichsten Lebensraum, dem Wald  nicht halt gemacht. Kolkrabe, Luchs und viele andere Arten waren verschwunden. Jetzt kommen auch Wildkatze und Schwarzstorch  langsam nach NRW zurück. Diese Rückkehrer sind für uns das Signal, dass sich die jahrzehntelangen Investitionen in die Zukunft unserer Wälder und den Artenschutz gelohnt haben. Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW will in Zukunft verstärkt dem  Artenverlust entgegensteuern und hat deshalb in den letzten Jahren rund 100 Wildnisgebiete in den Staatswäldern ausgewiesen, um wichtige Lebensräume für gefährdete Arten zu schaffen und zu bewahren.
Diese Wildniswälder werden sich in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten zu Urwäldern entwickeln. Die neuen 100 Wildnisgebiete in NRW sind ausschließlich alte Buchen- und auch Eichenwälder, die in der Blüte ihres Lebens stehen. Durch den Verzicht auf die Nutzung der Bäume können hier künftig die natürlichen Alters- und Zerfallsphasen auf ganzer Fläche ablaufen - - der Mensch kann die Wälder auf diesem langen und auch spannenden Weg begleiten. Dazu haben die Försterinnen und Förster in NRW eine landesweite Entdeckungstour durch die Wildniswälder gestartet, in der man schon heute erste Ansätze von wilder Natur entdecken kann. NRW lädt mit den insgesamt 14 Wanderungen dazu ein, einen Blick in die künftigen Urwälder zu werfen.

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