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Geologie, Böden und Klima im Gebiet des Nationalparks

Die Rureifel besteht aus welligen bis ebenen Hochrücken, die durch die Rur und ihre Nebenbäche tief eingeschnitten werden. Die größeren Bäche verlaufen meist mäandrierend und haben dadurch breitere Sohlentäler geschaffen. Die Rur, die Urft, der Wüstebach oder der Helingsbach fließen in Abschnitten ihres Verlaufs durch breitere Sohlentäler, die die Ausbildung einer deuchten Talaue mit Wäldern oder Wiesen erlauben.

An den Flussläufen entlang der Urft und Rur befinden sich über einige Strecken Uferterrassen aus der Eiszeit. Sie bestehen aus Sanden, Steinen und Kiesen, beispielsweise am Steinbach und am Nordufer von Schwammenauel. Diese Uferterrassen zeugen davon, dass es während der Eiszeiten vermehrt Geröll und Erosionsprodukte gab, mit denen die Bäche ihre Betten zeitweise zulegten und an denen sich ihre Erosionskraft verbrauchte - vor allem in Hebungspausen. Dann wiederum hob sich der Untergrund, die Erosionskraft der Bäche nahm zu und die Bachläufe fraßen sich in die abgelagerten Terrassen hinein.

Geologie der Eifel

Im Gebiet des Nationalparks Eifel und seiner engeren Umgebung sind Gesteine aus drei geologischen Perioden vertreten: Vor 550 bis ca. 400 Millionen Jahren lagerten sich im Zeitalter des Kambrium und Ordovizium Meeressedimente ab, die zum Kaledonischen Gebirge gefaltet wurden. Als Fossilien finden sich primitive Sporenpflanzen und einfach gebaute Armfüßer (Brachiopoden).

Vor 420 bis knapp 300 Millionen Jahren wurden im Devon und Karbon die Abtragungsprodukte des „Old Red“-Kontinents als Meeressedimente südlich des Äquators abgelagert und zum Variszischen Gebirgsmassiv aufgefaltet. In den Gesteinsformationen lassen sich die hierzu gehörigen Rippelmarken, spezielle Feinschichtungen oder Pflanzenhäcksel nachweisen. In diesen Zeitabschnitt fallen ferner die Entwicklung von Landpflanzen und die Entwicklungen bei den Wirbeltieren, die sich mit Fossilien (unter anderem Panzerfische der Gattung Pteraspis) im Nationalpark nachweisen lassen.

Devonische Gesteine bilden heute im größten Teil des Nationalparks die oberste, bodenbildende Gesteinsschicht. In der Nachfolge bis heute wurde dieses Gebirge abgetragen und mit neuen Ablagerungen überschichtet. Hierzu zählt der während der Trias des frühen Erdmittelalters (Mesozoikum) vor ca. 250 bis 200 Mio. Jahren abgelagerte Buntsandstein. Dieser findet sich kleinflächig im Norden des Nationalparkgebietes (Hetzinger Wald) sowie im Kermeter östlich der Bundesstraße B 266.

Böden im Nationalpark Eifel

Aus den unterschiedlichen oberflächlich anstehenden Gesteinen haben sich unter dem Einfluss des Klimas, des Reliefs, der Pflanzen- und Tierwelt und auch des Menschen in unterschiedlichen Zeiträumen die heutigen Böden des Nationalparks entwickelt.

Während über den dominierenden devonischen Gesteinen vor allem Braunerden unterschiedlicher Ausprägung entstanden sind, haben sich über den Buntsandsteinen im östlichen Kermeter – gefördert durch den die Vegetation stark verändernden Menschen – Podsole entwickelt.

In steileren Hanglagen führt die ständige Abtragung des Oberbodens zu Rankern, das heißt Böden mit einer nur dünnen Mineral- und organischen Bodenschicht. Unter dem Einfluss von Grund- und Stauwasser kommt es in den Bach- und Flusstälern sowie tonreicheren Staulagen zur Ausbildung von Pseudogleyen, Gleyen, Stagnogleyen, Auen- und Anmoorböden. Auf früheren Siedlungsflächen und besonders auf der ehemaligen Truppenübungsplatzfläche zeigen schließlich Auf- und Abtragungsböden die menschlichen Veränderungen der Bodenoberfläche an.

Das Klima in der Eifel

Das Klima im Nationalpark ist, hier am Westrand Deutschlands, noch vom Einfluss des Atlantiks geprägt. Charakteristisch dafür sind verhältnismäßig milde Winter und relativ kühle, niederschlagsreiche Sommer.

Da unser Klima überwiegend von Westwinden beherrscht wird, fallen die meisten Regenschauer beim Auftreffen der Wolken an den westlich gelegenen Hängen. Weniger Niederschlag bleibt für die jenseits der Höhenrücken, also östlich – im Windschatten gelegenen Gebiete. Auch die Höhenlage spielt eine Rolle: Um höhere Bergrücken zu überwinden, muss die Luft höher steigen und kühlt stärker ab – Dementsprechend entlässt sie mehr Niederschlag beim Überqueren größerer Höhen. Diese beiden Faktoren führen bereits auf der relativ kleinen Fläche des Nationalparks zu deutlichen Unterschieden in der Niederschlagsmenge. Im südwestlichen Teil des Nationalparks regnet es 1000-1200 Millimeter im Jahresmittel; im tiefer gelegenen, nördlichen Teilgebiet Heimbach (Nordosten) gibt es dagegen nur noch ca. 600-800 Millimeter Niederschlag.

Entsprechend verhält sich die mittlere Jahrestemperatur: Sie liegt bei ca. 6,5° C auf den Hochlagen und bei 8° C in den tiefen Lagen. Die Vegetationsperiode im südlichen Teil auf den Hochlagen bei Wahlerscheid beträgt circa 130 Tage - im nördlichen Teil bei Nideggen hingegen haben die Pflanzen durchschnittlich über 30 Tage länger wärmere Temperaturen.


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