12.11.2014
Restaurierungsarbeiten an Alter Schule in Wollseifen starten
Fertigstellung bis nächstes Jahr zum Rochusfest
„Zu den Zielen der NRW-Stiftung gehört es, das Natur- und Kulturerbe des Landes NRW zu bewahren“, so Professor Wolfgang Schumacher, Vizepräsident der Nordrhein-Westfalen-Stiftung, „dazu gehört auch die Erinnerung an die damalige Vertreibung der Dorfbewohner“.
Die alte Schule diente vom Ende des 19. Jahrhunderts bis 1946 den Einwohnern Wollseifens als Volksschule. Sie wird nun von Grund auf restauriert: Böden, Decke und Türen. Finanzielle Unterstützung erhält der Verein auch dieses Mal von der NRW-Stiftung mit 51.000 Euro und der Kreissparkasse Euskirchen mit 20.000 Euro für den Innenausbau.
Das ehemalige Obergeschoss wird nicht wieder aufgebaut und bleibt, genau wie der Keller, den Fledermäusen vorbehalten. „Wir wollen der Geschichte des ehemaligen Ortes Wollseifen durch die Sanierung der Schule eine angemessene Plattform zu Verfügung stellen. Auch in vielen Jahren soll man sich noch an die Bewohner und deren Schicksal erinnern“, ist Wilfried Ronig, erster Vorsitzender des Traditions- und Förderverein Wollseifen froh über den Start der Arbeiten.
Geplant ist neben der Restaurierung eine Ausstellung zu der Schule und dem Ort. Die ehemaligen Bewohner Wollseifens erstellen derzeit ein Konzept und sammeln die besten Stücke aus ihrem geschichtlichen Fundus. „Wir freuen uns, dass in der Schule Wollseifen die Geschichte des Ortes weiterlebt“, zeigt sich auch Nationalparkleiter Henning Walter erfreut über die Realisierung des Projektes.
Pressefoto zum kostenlosen Download:
Bild 1: Die Sanierungsarbeiten an der Alten Schule Wollseifen sind am vergangenen Wochenende gestartet.
Kontakt:
Annette Simantke
Landesbetrieb Wald und Holz NRW
Nationalparkforstamt Eifel im
Fachgebiet Kommunikation und Naturerleben
Urftseestraße 30
53937 Schleiden-Gemünd
Tel.: +49 (0) 2444. 9510-57
Fax: +49 (0) 2444. 9510-85
E-Mail: simantke@nationalpark-eifel.de
Hintergrund
Mitten im heutigen Nationalpark Eifel, einer bildschönen Landschaft mit Bergen und Seen, lag malerisch das uralte Bauerndorf Wollseifen, das urkundlich bereits im 12. Jahrhundert erwähnt wird, und rund fünfhundert Meter über dem Meeresspiegel liegt. So beschreibt der Traditions- und Förderverein Wollseifen den Ort auf seiner Internetseite. Das Dorf Wollseifen wurde am Ende des 2. Weltkrieges wegen seiner Nähe zum Westwall durch Artilleriebeschuss stark zerstört.
Am 13. August 1946 erhielten die Wollseifener durch die britische Militärverwaltung den Befehl, ihr Dorf bis zum Monatsende, also in weniger als drei Wochen, für immer zu räumen, da es das Gebiet als Truppenübungsplatz nutzen wollte. 1950 wurde das Gelände dem Belgischen Militär übergeben. Erst nach Abzug des belgischen Militärs und Einrichtung des Nationalparks Eifel ist die Wüstung seit 2006 wieder zugänglich. Von dem ehemaligen Dorf stehen heute noch die alte Schule, die Kirche, ein Trafohäuschen sowie die 2007 sanierte Wegekapelle.