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13.09.2013

Internationale Flusskrebstagung zu Gast im Nationalpark Eifel

Ausstellung „Flusskrebs & Co. – natürliche Bäche für die Eifel“ im Kurhaus Schleiden-Gemünd noch bis zum 6. Oktober kostenfrei zu besichtigen

Zur Tagung und Ausstellung hatten das Forum Flusskrebse sowie das Nationalparkforstamt Eifel im Landesbetrieb Wald und Holz NRW und die Biologische Station StädteRegion Aachen e.V. als Partner des LIFE+ -Projekts „Wald Wasser Wildnis“ gemeinsam eingeladen. Im Rahmen des Projekts soll der vom Aussterben bedrohte Steinkrebs wieder im Nationalpark angesiedelt werden. Dies war der Anlass, sich im Rahmen der Projekttagung mit dem Thema Flusskrebse auseinander zusetzen. Mit dem Forum Flusskrebse konnte hierfür ein idealer Partner gewonnen werden. Das Forum Flusskrebse veranstaltet regelmäßig Tagungen zum Thema Flusskrebse. Die durch die Biologische Station und die Nationalparkverwaltung organisierte Tagung in der Eifel ist bereits die sechste Tagung des Zusammenschlusses von Krebsexperten. Unterstützt wird die Veranstaltung durch den Kreis Euskirchen und das Edelkrebsprojekt NRW. 

Bei der Ausstellungseröffnung am Donnerstagabend hieß der Bürgermeister der Stadt Schleiden Udo Meister die Gäste willkommen. Im Anschluss daran hob Landrat Günter Rosenke in seiner Ansprache die Verantwortung des Kreises Euskirchen für den Flusskrebsschutz in NRW hervor: „Neben dem Rhein-Sieg-Kreis ist der Kreis Euskirchen der einzige Kreis in NRW, in denen beide heimische Flusskrebsarten, der Edelkrebs und der Steinkrebs, noch vorkommen“. Aber auch hier leben beide Arten nur noch in einem kleinen Teil des ursprünglichen Verbreitungsgebiets. Schuld daran ist die ab 1880 mit amerikanischen Krebsarten eingeschleppte „Krebspest“. Dabei handelt es sich um eine für den Edel- und Steinkrebs, nicht aber für die amerikanischen Krebse, tödliche Erkrankung. Für einen weiteren Rückgang sorgten in der Vergangenheit der Verbau und die Begradigung von Fließgewässer sowie die Gewässerverschmutzung und anderer nichtheimische Krebsarten, die die heimischen verdrängen.   

Seither hat sich aber auch vieles im Bereich Gewässer- und Krebsschutz getan. Dies verdeutlichen die vielen Ausstellungstafeln zahlreicher Projekte aus der Region. Bei einer Führung durch die Ausstellung weist Dr. Harald Groß vom Kreis Euskirchen und vom Edelkrebsprojekt NRW unter anderem auf das Projekt „Ahr 2000“ hin. „Im Ahrsystem wurden durch das Projekt die Fließgewässer optimiert und erfolgreich wieder Edelkrebse ausgewildert“, weiß der Krebsexperte zu berichten. Bettina Krebs, Mitarbeiterin bei der Biologischen Station StädteRegion Aachen, stellt die Aktivitäten der regionaler LIFE+-Projekte „Lebendige Bäche in der Eifel“, „Rur und Kall- Lebensräume im Fluss“  sowie „Wald – Wasser - Wildnis“ vor. „Mit dem Förderprogramm LIFE unterstützt die Europäische Kommission das europäische Schutzgebietsnetz Natura 2000, davon profitiert auch der Lebensraum Fließgewässer“, so die Biologin. Höhepunkt der Ausstellung sind die sechs Aquarien in denen sowohl lebende heimische als auch nicht heimische Flusskrebsarten zu sehen sind.  Nach dem offiziellen Teil leitete ein Umtrunk zum musikalischen Teil des Abends, einem Solokonzert von Günther Hochgürtel, über.

 

Hintergrundinfo:

Tagungsverlauf
Freitag-, Samstag- und Sonntagvormittag stehen bei der Tagung Vorträge auf dem Programm. Freitag und Samstagnachmittag werden eine Krebszuchtanlage, Krebsaussatzgewässer sowie die Maßnahmenbereiche des LIFE+-Projekts „Wald -Wasser - Wildnis“ bereist. Am Sonntagnachmittag endet die Tagung.

Forum Flusskrebse
Das Forum Flusskrebse wurde zum Abschluss der internationalen Flusskrebstagung in Gaming / Österreich (26.9. bis 28.9.2001) von Flusskrebsexperten aus Österreich, Deutschland, Schweiz und Italien gegründet. Das Forum ist ein international tätiger Verein mit Schwerpunkt im deutschsprachigen Raum. Hauptziel des Forums ist der Schutz heimischer Flusskrebse und deren Lebensräume.  Weitere Infos: www.forum-flusskrebse.org 

LIFE+ -Projekt „Wald  - Wasser - Wildnis“
Das LIFE+ Projekt wird von dem Nationalparkforstamt Eifel im Landesbetrieb Wald und Holz NRW und der Biologischen Station StädteRegion Aachen e.V. durchgeführt. Insgesamt stehen rund 4,2 Millionen Euro für die Verbesserung von Wald- und Wasserlebensräumen zur Verfügung. Die Projekt-Gebiete liegen im Nationalpark Eifel und sind Teil von Natura 2000, ein länderübergreifendes Netz von Naturschutzgebieten in der Europäischen Union. Dieses Schutzgebietsnetz soll seltenen Tier- und Pflanzenarten ausreichend Lebensraum bieten, ihr Überleben sicherstellen und natürliche Lebensräume für nachfolgende Generationen erhalten. Mit dem Finanzierungsinstrument LIFE+ -Natur fördert die Europäische Union Naturschutzmaßnahmen in Natura 2000-Gebieten. Weitere Infos:  www.wald-wasser-wildnis.de

Edelkrebsprojekt NRW
Das Edelkrebsprojekt NRW soll entscheidend zum Schutz und zur Stützung der heimischen Flusskrebsbestände in NRW beitragen, insbesondere durch eine Verringerung der  „Krebspest“ –Gefährdung. Ein wichtiger Schritt zu diesem Ziel ist die möglichst genaue Erfassung der heimischen Flusskrebse aber auch der nicht heimischen Flusskrebsbestände in gesamt NRW. Weiterhin wird durch umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit auf die spezielle Gefährdungssituation der heimischen Flusskrebse aufmerksam gemacht.

Weitere Infos: www.edelkrebsprojektnrw.de

Bildunterschrift 1: Der Schutz der heimischen Edel- und Steinkrebse ist Thema der internationalen Flusskrebstagung im Nationalpark Eifel von über 100 Experten aus sieben Ländern. In der Ausstellung „Flusskrebs & Co. – natürliche Bäche für die Eifel“ im Kurhaus Schleiden-Gemünd, die bis zum 6. Oktober kostenfrei geöffnet ist, sind unter anderem lebende Edelkrebse (Foto) zu besichtigen. Quelle: Life+-Projekt „Wald-Wasser-Wildnis“

Bildunterschrift 2: Bürgermeister der Nationalpark-Stadt Schleiden Udo Meister (m.l.) und Landrat Günter Rosenke des Kreises Euskirchen (m.r.) begrüßen die Gäste der Internationalen Flusskrebstagung und eröffnen die Ausstellung „Flusskrebs & Co. – natürliche Bäche für die Eifel“, die bis zum 6. Oktober im Kurhaus Schleiden-Gemünd kostenfrei zu besichtigen ist. Quelle: Life+-Projekt „Wald-Wasser-Wildnis“

 

Kontakt:
Michael Lammertz
Nationalparlforstamt Eifel
Telefon: +49 (0) 2444-951042
Mobil: +49 (0) 171-5879988
E-Mail: Lammertz@nationalpark-eifel.de

Bettina Krebs
LIFE+ Projekt „Wald – Wasser – Wildnis“
Telefon: +49 (0) 2402-12617-23
E-Mail: bettina.krebs@bs-aachen.de

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